Buchpreisbindung
Fragestellung
Guten Tag, ich werde ein Buch mit einer ISBN Nummer in einem eigenen (neu gegründeten) Verlag veröffentlichen. VK-Preis 9,95 Euro. Ich möchte nun meinen Vertrieb mit diesen Büchern ausstatten. Diese sollen das Buch dann an ihre Kunden verschenken und sie so für ein Thema sensibilisieren. Deshalb kann ich diesen Vertrieblern keine 9,95 Euro abverlangen. Da sie keine Buchhändler sind, kann ich Ihnen als Verleger auch keine Rabatte gewähren. Oder doch? Könnte man z. B. sagen: Kaufe 50 Stück zum Preis von je 9,95 Euro und du erhältst 50 kostenlos dazu. Es wäre dann ein Naturalrabatt. Ist das rechtlich zulässig? Gibt es vielleicht einen anderen legalen Weg, meinen Vertrieb mit den Büchern günstiger auszustatten? Ich hoffe, ich konnte die Frage einigermaßen verständlich formulieren. Vielen Dank für Ihre Mühe im voraus.
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
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Antwort von Rechtsanwalt Jan Wilking
Sehr geehrter Ratsuchender,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Das Buchpreisbindungsgesetz regelt nur die Preisbindung beim Verkauf von Büchern, aber nicht das Verschenken. Insofern sehe ich auch kein Problem dabei, wenn Sie die Bücher kostenlos an den Vertrieb abgeben und diese Bücher dann an die Kunden und letztlich auch an den Letztabnehmer kostenlos abgegeben werden.
Zur Klarstellung möchte ich noch darauf hinweisen, dass sich die Buchpreisbindung nur auf den Verkauf an den Letztabnehmer (=Leser) bezieht (§ 3 BuchPrG). Bei einem Vertrieb über Buchhändler darf der Buchhändler das Buch also nicht günstiger an seine Kunden verkaufen. Als Verleger sind Sie aber weitestgehend frei in der Gestaltung der Preise, für die Sie die Bücher an den Vertrieb oder Buchhändler abgeben. Sie können also auch Bücher an den Vertrieb verschenken und der Vertrieb verschenkt sie an Buchhändler, die dann die 9,95 € vom Letztabnehmer verlangen.
Mit freundlichen Grüßen,
Jan Wilking, Rechtsanwalt
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