Vulgärwerbung der Firma Edeka
Beantwortet von Rechtsanwalt Michael Pilarski
Fragestellung
Sehr geehrter Herr Pilarski,
die Fa. Edeka wirbt nun schon seit Monaten mit "supergeilen" Plakataushängen direkt vor den Eingängen ihrer Filialen (Anlage beigefügt).
Bis vor kurzem wurde das Wort geil nur in Ausnahmefällen im sexuellen Bereich verwendet.
Muss man sich derartige primitive Vulgärwerbung gefallen lassen?
Für mich fällt das in den Bereich "Erregung öffentlichen Ärgernisses".
Ich hoffe, in der öffentlichen Werbung gibt es noch Grenzen. Nach meiner Meinung ist hier eine Grenze überschritten.
Kann man etwas dagegen rechtlich tun?
Oder müssen wir -auch dank Internet- alles über uns ergehen lassen?
Freundliche Grüße
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort von Rechtsanwalt Michael Pilarski
Sehr geehrter Ratsuchender,
vielen Dank für die Anfrage.
Meiner Ansicht nach handelt es sich bei der Werbung nicht um die Erregung öffentlichen Ärgernisses. Die Gesamtumstände müssen berücksichtigt werden. Das Wort „geil“ wird heutzutage nicht mehr im sexuellen Kontext gebraucht. Vielmehr ist es ein Ausdruck, der verdeutlichen soll, wie außergewöhnlich gut die Preise in dem Fall sind. Die Erregung öffentlichen Ärgernisses kann außerdem eine Ordnungswidrigkeit darstellen, die sie anzeigen können. Selbst werden Sie aber kaum Ansprüche gegen Edeka erfolgreich erheben können.
Es tut mir leid, wenn ich Ihnen keine positivere Antwort geben kann, hoffe dennoch, dass ich Ihnen helfen konnte.
Gruß
Pilarski
Rechtsanwalt
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Ihre Antwort: Das Wort „geil“ wird heutzutage nicht mehr im sexuellen Kontext gebraucht.
Dieser Satz macht mich sogar wütend.
Wer hat das entschieden? In meinem größeren Umfeld wurde das Wort geil bis zur Edeka-Werbung nicht verwendet.
Es war als Vulgärwort für sexuelle Bedürfnisse bekannt.
Nur weil irgendwelche Leute oder Firmen bisherige Tabuwörter in der Öffentlichkeit durchzusetzen versuchen, muss man es nicht akzeptieren, annehmen und selbst gebrauchen.
Was kommt als nächstes? Ich glaube, dass auch inzwischen die Justiz alles mitmacht und keine Schranken mehr kennt. Ihre Antwort mit diesem einen Satz sagt alles!
Der Satz ist sogar falsch und ich habe mit Ihnen offensichtlich jemanden erwischt, der die Wörter gut, schön, cool auch bereits durch geil oder supergeil ersetzt hat.
Das Geld hätte ich mir sparen können.