Kater Rambo
Beantwortet von Tierarzt Dr. Stephan Schroth
Fragestellung
Sehr geehrter Dr. Schroth,
es geht um meinen fünfjährigen Kater Rambo. Er lag an der Terrassentür auf dem Teppich vor einem Karton, in dem sich sein Artgenosse Finn befand. Beide "mobben" sich ab und zu.
Finn ist dann mit einem Satz und buschigen Schwanz durch die Katzenklappe und ich schaute nach Rambo. Mit ausgestreckten Pfoten, buschiger Schwanz, zitterter sein ganzer Körper.
Weite Pupillen, starrer Blick. Ich nahm ihn hoch, er krampfte weiter. Ich dachte er stirbt mir unter den Händen weg. Ich versuchte seinen Kopf zu schützen, mit stimme zu beruhigen. Er verlor speichel aber kein Urin. Er hat sich wieder beruhigt, aber heftige Atmung.
Laut Tierklinik, sollte ich ihn beobachten. Einmal ist keinmal, war deren Aussage.
Ich bin total verunsichert...muss morgen den ganzen Tag arbeiten..
Fühle mich hilflos in dieser Situation..
Was ist der richtige Weg?
Vielen Dank und freundliche Grüße,
Stefanie H.
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Antwort von Tierarzt Dr. Stephan Schroth
Sehr geehrter Ratsuchender,
leider kann ich jetzt erst Ihre Anfrage beantworten.
Sie schildern, dass Ihre Katze krampfend mit weiten Pupillen auf dem Teppich lag.
Dies hört sich nach einem epileptiformen Anfall an. Die andere Katze versteht dies natürlich nicht und rennt in Panik weg.
Grundsätzlich unterscheidet man eine primäre Epilepsie, welche direkt vom Gehirn ausgeht, von einer sekundären Epilepsie, welche durch organische (=körperliche) Probleme ausgelöst wird.
Die Unterscheidung ist deshalb wichtig, weil die Therapie grundsätzlich unterschiedlich ist.
Eine primäre Epilepsie behandelt man durch krampflösende Medikamente. Eine sekundäre Epilepsie bedarf einer Behandlung der Grundursache. Diese kann eine Herzerkrankung sein, kann durch Leber-/ oder Nierenerkrankungen ausgelöst werden, aber auch z.B. durch Diabetes mellitus (Zuckererkrankung).
Ganz gleich welche Ursache - dauert ein Anfall länger als 1-2 Minuten (auf die Uhr schauen!) oder wiederholt sich mehrmals am Tag oder wird immer heftiger, sofort zum Tierarzt.
Prinzipiell sieht solch ein Anfall immer schlimmer aus, als er dann doch oftmals ist. Deshalb Ruhe bewahren, um die Katze nicht noch mehr aufzuregen. Häufig ist dieses Anfallsgeschehen gut behandelbar, es gibt heute neue gut wirksame Antiepileptika.
Die Ursache MUSS aber abgeklärt werden!
Tipp: Filmen Sie den Anfall mit einem Handy, damit Ihr Tierarzt dies beurteilen kann, in der Praxis tritt der Anfall selten auf.
Alles Gute
Dr. S. Schroth
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