Deutschland England
Fragestellung
Hallo zusammen,
Ich bin derzeit in London bei einem britischem Unternehmen beschäftigt, zahle in England Steuern, Krankenversicherung, Miete etc. In kürze werde ich eine zweite Mietwohnung beziehen. In Hamburg. Ich werde pendeln, bin etwa 3 Tage in Hamburg, 2 auf Reisen (weltweit) und 2 in London.
Meine Frage:
- muss ich nun in Deutschland Steuern zahlen? Oder geht das auch weiter hier?
- wo ist es für mich günstiger/besser, Steuern zu zahlen?
- gleiche Frage bezüglich Rente, Krankenversicherung?
- ist es sinnvoller, das Gehalt weiter in GBP zahlen zu lassen? Oder Euro?
- welche Mietwohnung kann ich in welchem Land am besten als Zweitwohnsitz abrechnen lassen?
Danke fürs Beantworten
Karin
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort von Dipl.-Bw. (FH) / Steuerberater Ralph Arens
Guten Tag Karin!
1. Wenn Sie 3 Tage die Woche in Hamburg sind, dann werden Sie also nicht mehr als 183 Tage im Jahr in Deutschland sein. Daraus ergibt sich, dass die Besteuerungshoheit weiterhin England zusteht. Ich gehe davon aus, dass Sie bei einem englischen Unternehmen angestellt sind. Wenn nicht, dann könnte der Sachverhalt anders zu betrachten sein.
2. Aufgrund des Sachverhaltes stellt sich die Frage der Besteuerung in Deutschland nicht. Jedoch ist die reine Einkommensteuerbelastung in der Regel in England niedriger.
3. Was die Rente und Krankenversicherung betrifft, kann ich keine Antwort geben. Ich meine, dass Sie in England immer die Grundabsicherung in der Krankenversicherung haben. Hier kommt es darauf an, wie Sie heute sich versichert haben, um höhere Leistungen in Anspruch zu nehmen. Sobald das Einkommen als Angestellte Deutschland zuzurechnen wäre, sind die üblichen 21% Arbeitnehmerbeiträge zu den Sozialversicherungen (Rente/KV/Arbeitslosenversicherung) bezogen auf das Bruttoeinkommen fällig.
4. Da davon auszugehen ist, dass Sie in England Ihre Steuern zahlen werden, sind die dortigen Regelungen zwecks Zweitwohnung (und doppelter Haushaltsführung) anzuwenden. Diese kenne ich nicht. Wenn die Regelungen den deutschen Regelungen ähnlich sind, dann könnten Sie Möglicherweise die Kosten der Zweitwohnung in Hamburg und die Reisekosten als Aufwand von den Einnahmen abziehen.
Für Fragen stehe ich ab Montag gerne wieder zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Ralph Arens
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Ich hoffe, es geht Ihnen gut...
Lieben Dank für Ihre Antwort.
Ich hätte noch ein paar Nachfragen:
Vorab, um meine Situation besser nachvollziehen zu können, noch ein paar Einzelheiten für Sie:
Eine Wohnung (ich kann aussuchen, ob Deutschland oder London) zahlt mein Arbeitgeber. Noch detaillierter: da ich bei einer Agentur arbeite und unser Kunde die Kosten trägt, zahlt dieser somit auch die Wohnung. Ebenso alle Reisekosten. Ich begleiche sämtliche Kosten also mit einer Reisekostenabrechnung.
Allerdings sagt der Finanzverantwortliche der Firma, dass ich bei der Wohnung in UK Steuern zahlen müsste, weil das ein "benefit in Kind"-Steuervorteil wäre...
Gibt es eine Möglichkeit, diese "Benefit in Kind-Regelung legal zu umgehen?
Nun braucht mein Arbeitgeber zudem von mir eine Empfehlung, wie ich wo mein Gehalt beziehen möchte und wo ich Steuern zahlen will und wie ich das ganze Konstrukt Deutschland/Uk aufsetzen will, damit ich die "benefit in Kind" umgehen kann, wenn denn möglich...
Kurz: mein Arbeitgeber möchte von mir einen konreten Vorschlag
Daher meine Nachfragen:
- gibt es eine "Benefit in Kind"-Regelung auch in Deutschland?
- wo sind die Steuervorteile besser? Deutschland oder Uk?
- da ich mal 2, mal 3, mal 4 Tage in London sein werde: ab wann wird es mit der 183-Tage-Regelung in Deutschland kritisch? Ich werde teilweise auch mal 2 Wochen nur in Deutschland oder 2 Wochen nur in London sein. Zusätzlich Reise ich international sehr viel
- ist es für mich mittelfristig besser, wenn ich nun wieder in Deutschland Steuer und Rente zahle?
- wo wären beim deutschen Steuersystem und doppelter Haushaltsführung die Vor- und Nachteile?
- Lauern irgendwo Gefahren?
- Ihre Meinung: ist es sinnvoller, dass Gehalt in Euro oder in GBP auszahlen zu lassen?
- gibt es eine Regelung, wie ich bei einer Gehaltsauszahlung in Euro bei einem schwachen Euro-Kurs nicht auf Geld verzichten muss? Wird ein Wechselkurs in so einem Fall einmalig festgelegt? Oder gibts da immer eine Art Update?
Beste Grüße und besten Dank
Da es hier um Ihre zukünftigen Planungen und Weichenstellungen geht, sollten Sie an sich hier lieber etwas mehr investieren, um diesen Plan konkret umzusetzen.
Für 100%ige klare Daten und Fakten in den verschiedenen Bereichen wird der Honoraraufwand eher bei 500 Euro liegen.
Herzliche Grüße
Ralph Arens
Bis Ende der Woche ist super.
Danke!